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Wish & Co: Ein Blick auf die Marktplätze aus Fernost

Bei deutschen Konsumenten finden zunehmend Marktplätze aus Asien Anklang, etwa Wish, AliExpress und Joom. Die neue ECC-Club-Studie „Abenteuer, Nervenkitzel oder Risiko? Warum Kund*innen bei Wish, und Co. bestellen“ liefert nun einige interessante Einblicke zur Anziehungskraft und dem Potenzial dieser neuen Marktplätze.

Die Ergebnisse zeigen: Die Bedeutung der Marktplätze ist (noch) sehr bescheiden, insbesondere im Vergleich zu Marktplatzgrößen wie Amazon und eBay. Dennoch ist Potenzial vorhanden.

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Abenteuer, Nervenkitzel oder Risiko? Warum Kunden bei Wish und Co. bestellen

Download: ECC Club Studie


Performance der Marktplätze aus Fernost

Es überrascht nicht, dass bei Amazon und eBay hierzulande häufiger bestellt wird und die Zahl der Visits deutlich höher liegen. Allerdings zeigt die ECC-Studie, dass bei Marktplätzen aus Fernost durchaus regelmäßig bestellt wird. Um konkret Käufe zu tätigen, ist Chinabrands erste Wahl (65 %), gefolgt von Banggood (57 %) und Joom (56 %). In der Nutzung hat Wish bevölkerungsweit mit 81 % die Nase vorn, wobei die App meist dafür genutzt wird, Inspirationen zu sammeln. Auch AliExpress (55 %) und Joom (27 %) punkten in dieser Hinsicht.

Quelle: ECC Köln „Abenteuer, Nervenkitzel oder Risiko Warum Kundinnen bei Wish und Co. bestellen“

Was schätzen Konsumenten an Wish, Joom & Co.?

Konsumenten nutzen die Marktplätze aus Asien gerne zum Stöbern – vor allem die App Wish zeigt vergleichsweise hohe Verweildauern. 71 % der Käufer „bummeln“ hier gerne und lassen sich inspirieren.

Neben der Inspirationssuche machen die riesige Auswahl und Produkte, die es auf dem europäischen Markt nicht gibt, einen großen Teil der Anziehung der Marktplätze aus. 50 % der Käufer legen Wert darauf, dass sie ein Produkt kaufen, das nicht jeder hat. Wish und Co. sprechen zudem vor allem Schnäppchenjäger an: Die Marktplätze lassen direkt von den Herstellern aus China versenden und können Konsumenten dadurch hohe Rabatte bieten. Bei einer solchen Preisersparnis nehmen Käufer auch mangelnde Qualität und lange Lieferzeiten in Kauf; 68 % würden sogar wochenlang warten, wenn das Produkt in Deutschland deutlich teurer ist. Insgesamt zeigen sich 78 % der Käufer zufrieden mit ihrer Bestellung. Und selbst unter den unzufriedenen Käufern würden 20 % noch einmal auf einem der Marktplätze bestellen.

Für einige ist die mangelhafte Zuverlässigkeit sogar reizvoll: 28 % der Käufer finden es spannend, nicht zu wissen, ob das bestellte Produkt rechtzeitig oder überhaupt ankommt.

Der günstige Preis, exklusive Produkte, Inspiration und Nervenkitzel stehen also für jene im Vordergrund, die schon einmal dort gekauft haben. Das Risiko und die mangelnde Qualität schrecken dagegen Skeptiker ab. Genau hier sieht die Studie Potenzial: Wenn die neuen Marktplätze es schaffen, Faktoren wie Zuverlässigkeit, Liefergeschwindigkeit und Produktqualität zu verbessern, dürften sie hierzulande deutlich an Relevanz gewinnen.

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