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Nachholbedarf in der grünen Branche: Ganzheitliche digitale Strategien

Von Webshops über Bestell-Apps bis hin zu Smart-Gardening-Produkten, durch die Pflanzen überwacht und gepflegt werden: Die Digitalisierung hat schon lange auch die grüne Branche erreicht. Etablierte Vertriebsformen verändern sich und Innovationen schießen aus dem Boden. Doch während die einen Firmen ihren digitalen Reifegrad als hoch einstufen, haben sich andere mit der Thematik noch nicht hinreichend auseinandergesetzt oder empfinden sie als große Herausforderung.

Neben den oben genannten Services gehören allerdings viele weitere Aspekte zu einer erfolgreichen Digitalisierung: Eine übergreifende digitale Strategie umfasst sowohl die Prozesse als auch die Unternehmenskultur, Mitarbeiter, das Management, die Agilität, Effizienz, Produktivität und Innovationen. Dabei greift die Digitalisierung bestenfalls in die gesamte Wertschöpfungskette, ermöglicht hocheffiziente, datengetriebene Geschäftsprozesse, flexible Arbeitsmodelle und optimierte Kundenerlebnisse. Sicher ist: Hier hat die grüne Branche Nachholbedarf. Traditionelle Unternehmensstrukturen und manuelle Prozesse bremsen die benötigte Agilität nach wie vor stark aus.

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Schritt für Schritt digitaler

Für die Steigerung des digitalen Reifegrades gibt es kein Patentrezept. Wenn ein Unternehmen im grünen Markt in Erwägung zieht, einen Digitalisierungsansatz umzusetzen, sollte dieser zur Marke, zum Marktumfeld sowie zu den Kunden passen.

Fragen, die sich Entscheidungsträger stellen sollten:

  • Wie ist der aktuelle digitale Reifegrad des eigenen Unternehmens im Vergleich zu Wettbewerbern?
  • Wodurch kann sich das Unternehmen differenzieren?
  • Welche existierenden digitalen Lösungsansätze sind relevant?
  • Welches digitale Potenzial wird aktuell nicht genutzt?
  • Wo soll es in Zukunft hingehen?
  • Welches Team und welche Kompetenzen benötigt das Unternehmen für die Umsetzung?

Download: Checkliste Digitalisierung


Bedarf und vorhandene Ressourcen

So wie es kein Patentrezept gibt, ist auch nicht jeder Digitalisierungsschritt für jedes Unternehmen sinnvoll. Im Wesentlichen können zunächst nur die Prozesse digitalisiert werden, die bereits im analogen Zustand eindeutig definiert sowie strukturiert sind. Eine Analyse der vorhandenen Unternehmensprozesse ist also unumgänglich. Sobald Ressourcen und Verantwortlichkeiten klar definiert sind, können konkrete und individuelle Digitalisierungsziele definiert werden. Erst dann kommen Firmen einer erfolgreichen Transformation von analogen hin zu digitalen Prozessen einen entscheidenden Schritt näher.

Unternehmerisches Umdenken

Investitionen in die Digitalisierung sind meistens nicht direkt sichtbar. So geht es nicht um neue, moderne Baumaschinen für die Gärtnerei, sondern viel mehr um die Vernetzung von Informationen, die Nutzern gezielt zur Verfügung stehen – unabhängig von Raum und Zeit. Eine Friedhofsgärtner-Lösung schafft beispielsweise einen Überblick über alle betreuten Grabstätten sowie die Termine des Gärtners, vereinbarte Preise, Produkte und Leistungen oder Vertragslaufzeiten. Einmal mit relevanten Daten gespeist, macht die Verwaltungssoftware mit Termin- und Leistungsbezug alle Informationen inklusive To-do-, Pflege-, Pflanz- und Terminlisten dort verfügbar, wo sie gebraucht werden. Mit einer zusätzlichen geeigneten Schleifendrucksoftware lässt sich beispielsweise ein häufig noch analoger Prozess schnell und einfach digitalisieren. Der smarte Assistent unterstützt bei der Gestaltung und passt unterschiedliche Schriftarten, Größen, Logos, Schatten oder Konturen optimal an.

Damit Mitarbeiter die Umsetzung der digitalen Lösungsansätze aktiv unterstützen und sich an den Mehrwerten erfreuen können, muss im gesamten Unternehmen ein Umdenken stattfinden. Eine ganzheitliche Digitalisierung hat schließlich durch mehr Transparenz, einfachere Projektplanung und erleichtertes -controlling, kürzere interne Bearbeitungszeiten, verbesserte Kundenorientierung oder die wegfallende Zettelwirtschaft positive Effekte auf viele Unternehmensprozesse.

Der Kunde im Fokus

Aber nicht nur die Wirtschaft und Firmen sind im Wandel, sondern auch der Kunde sowie seine Verhaltensweisen. Letztendlich geht es darum, ihn bestmöglich zu erreichen. So sind einseitige Kommunikationsmodelle längst überholt und das Hauptaugenmerk sollte nicht mehr nur auf einem klassischen Webshop liegen. Zunehmend wichtig sind beispielsweise Kundenrezensionen und Online-Plattformen, über die sich potenzielle Käufer vorab über Produkte informieren oder Anbieter miteinander vergleichen. Bereits hier sollten Unternehmen sichtbar sein und den Auftritt benutzerfreundlich sowie positiv gestalten. Inspiration holen sich potenzielle Käufer immer häufiger über soziale Netzwerke wie Pinterest oder Instagram. Insbesondere das dekorative Sortiment der grünen Branche ermöglicht eine emotionale Kundenansprache und erfüllt alle Voraussetzung für den Verkauf oder die Bewerbung über Social Media. Anbieter sollten diese Chance ergreifen und ihre Sichtbarkeit dort erhöhen.

Die digitale Entwicklung geht noch einige Schritte weiter: Unternehmen verfügen meist über eine große Datenmenge und sollten diese nutzen, um den Kunden in den Mittelpunkt aller Vertriebsaktivitäten zu stellen. Sie haben beispielsweise die Möglichkeit, ihm konkrete, personalisierte Angebote zu machen. Auch die grüne Branche kann von Kaufhistorien sowie Produktdaten Gebrauch machen und dem Käufer zu seinen Pflanzensamen im Warenkorb automatisch den passenden Dünger oder die optimale Blumenerde empfehlen.

Fazit

Im Mittelpunkt des Geschäftsmodells sollten zu jeder Zeit der Kunde und sein Nutzen stehen. Erst mit der Kombination von digitalen Technologien und modernen Leistungsangeboten bleiben Anbieter in dem sich rasch entwickelnden Marktumfeld wettbewerbsfähig.

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