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POS-Marketing: Ideen für die Kundenansprache in Zeiten des Digital Commerce

POS-Marketing muss den veränderten Einkaufsgewohnheiten und Kundenanforderungen in Zeiten des Digital Commerce Rechnung tragen. Entdecken Sie hier Ideen für Ihr Ladengeschäft.

Facettenreiche Customer Journey im digitalen Commerce

Beim Shoppen geht es schon lange nicht mehr um die reine Bedarfsdeckung, vielmehr ist es eine beliebte Freizeitbeschäftigung geworden und die Kunden und Kundinnen wollen ein Erlebnis. Und zwar eines, das Spaß macht, Freude bereitet und bequem ist. Die Annehmlichkeiten der digitalen Welt, speziell die des E-Commerce, haben nämlich wesentlich dazu beigetragen, dass sich die Einkaufsgewohnheiten und die Kundenanforderungen an den stationären Einzelhandel in den letzten Jahren verändert haben.

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So denkt der moderne Kunde nicht in Verkaufskanälen. Mehr noch: Im Omnichannel-Verständnis ist der stationäre Laden weniger zentraler Verkaufsplatz als eher Marketinginstrument, denn der klassische POS wird zu einem Touchpoint unter vielen, über den der Kunde angesprochen und auf die Marke beziehungsweise Produkte aufmerksam gemacht wird. Sind die Kunden nämlich im Laden, ist schon einmal viel gewonnen — aber eben nicht alles. Kurz sind die Wege, die ihn bei Nichtgefallen zum Beispiel einfach online zum Konkurrenten führen.

Dafür ist es unerlässlich, dass stationäre Läden digital überholt werden und auch ihr POS-Marketing auf die geänderten Anforderungen ausrichten. Aber: Digitalisierung darf nicht zum Selbstzweck werden, sondern es geht darum, durch POS-Marketing Mehrwert für den Kunden zu schaffen, der in der digitalen Welt zu Hause und offen für Innovationen ist.


Was ist POS-Marketing?

POS-Marketing beschreibt die Gesamtheit der Maßnahmen am Point-of-Sale, die darauf abzielen, den Verkauf der Produkte zu fördern und/oder die Kundenbindung zu stärken. Klassischerweise ist mit dem POS das stationäre Geschäft gemeint, allgemein kann aber auch jeder andere Verkaufsort, online wie offline, darunterfallen. Insbesondere mit dem Connected Commerce verschwimmen hier die Grenzen.


Ideen für digitales Marketing am POS

Retail goes Social Media

Digitale Werbekanäle beeinflussen die Einkaufsentscheidung immer mehr, zeigt eine Studie, bei der PwC weltweit fast 22.000 Verbraucher befragt hat, darunter auch 1.000 deutsche. Das trifft vor allem auf die jüngeren Konsumenten zu. So hat bereits fast die Hälfte der Generation Z Produkte gekauft, die Influencer in den Social Media beworben haben, ganze 76 Prozent wurden so zumindest auf ein Produkt aufmerksam.

Digitale Retailer wissen, wie man soziale Netzwerke für Marketingzwecke nutzt und machen ihren Laden zum ansprechenden Showroom: Das Design ist schick, sticht aus der Masse heraus und will vor allem gezeigt werden — „instagrammable“ muss es eben sein in Zeiten von Selfies und Shares. Ein „intagrammable Store“ folgt dabei keinem Patentrezept, sondern die Umsetzung muss authentisch und glaubwürdig sein und natürlich zur Zielgruppe passen. In einem Schuhladen etwa könnte man den Boden so in Szene setzen, dass er zum Fotografieren mitsamt der anprobierten Sneaker einlädt. Möbelhändler erschaffen ein zu Hause und machen die Produkte so erlebbar, andere Läden bekommen zum Beispiel durch die Kooperation mit lokalen Künstlern Leben eingehaucht.

Digital Signage

Digitale Formate ersetzen heute die traditionell analogen Webeformen am POS. An die Stelle von Pappaufstellern tritt zum Beispiel Digital Signage, also Bildschirme, die Inhalte dynamisch und flexibel ausspielen können und damit in das visuelle Erlebnis beim Shopbesuch einzahlen. Dabei gibt es die Bildschirme in unterschiedlichen Größen sowie für den Innen- und den Außenbereich. Digital Signage transportiert zum Beispiel als Instore-TV Markenbotschaften, liefert Kunden Echtzeitdaten über Bestände, navigiert sie durch den Laden oder spielt spezielle Produktangebote und Eventankündigungen aus. Über ein zentrales CMS können Händler Inhalte einstreuen und steuern. Das erlaubt es, Kampagnen flexibel auszuspielen und beispielsweise auch auf spontane Änderungen, etwa beim Wetter, zu reagieren.

Daten und Personalisierung am POS

Daten sind im Connected Commerce essenziell. Denn nur damit können Händler ihre Kunden und deren Customer Journey verstehen und ihnen das bieten, was sie wirklich wollen und zwar zum richtigen Zeitpunkt — auch im Laden. So wünschen sich laut einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom 30 Prozent individuelle Angebote per Smartphone-App im Geschäft.

Das bedeutet einerseits, dass Händler die bereits aus der Online-Welt vorhandenen Daten nutzen sollten, um ihre Kunden im Laden zu identifizieren, etwa über einen persönlichen Rabattcode oder eine App auf dem Smartphone. Andererseits können Händler auch direkt im Laden Daten erheben. Das geht zum Beispiel durch die Integration zusätzlicher Services rund um das Payment, darunter Loyalty-Programme, Newsletter oder eine digitale Kundenkarte.

Auch Technologien wie RFID-Chips in Kleidungsstücken liefern Daten und können zum Beispiel für das Cross-Selling genutzt werden, etwas, das im Onlineshop bereits gang und gäbe ist — „dazu passt“ oder „Kunden kauften auch“ sind nützliche Tools, um Kunden weitere Produkte schmackhaft zu machen. Ausspielen lassen sich solche Empfehlungen etwa über smarte Spiegel in der Umkleidekabine oder Digital Signage. Auch die Kombination mit Rabattangeboten ist möglich.

POS-Marketing für alle Sinne

Verführen Sie Ihre Kunden

Vergessen Sie bei all den Möglichkeiten der Digitalisierung nicht den Menschen. Ein großer Vorteil des stationären Einzelhandels ist es, dass Kunden hier über alle fünf Sinne angesprochen werden, durch multisensuale Kommunikation also tatsächlich wahre Erlebnisse erschaffen werden können. Der POS wird also zu einem Ort, an dem der Kunde die Marke bzw. die Produkte mit allen Sinnen erfährt.

In der Praxis liegt das Hauptaugenmerk meist auf visuellen und auditiven Reizen. Es kann sich aber durchaus lohnen, die Markenkommunikation am POS auf die anderen drei Sinne auszudehnen und auch für olfaktorische, haptische und, wenngleich im klassischen Einzelhandel eher eingeschränkt, gustatorische Reize zu sorgen.

Betrachten wir Gerüche einmal näher: Mit dem Duftmarketing sind ihnen ein eigenes Spezialfeld gewidmet. Gerüche können nämlich ein sehr kraftvolles Instrument sein, da sie eine direkte Verbindung zu Erinnerungen herstellen und damit eine tiefe, emotionale Ebene erreichen. Dafür genügt es schon, wenn die Düfte unbewusst wahrgenommen werden. Die Möglichkeiten reichen hierbei von dezenten Raumdüften, die die Verweildauer im Laden erhöhen können, bis hin zu in Shops integrierten Cafés, die verführerische Aromen verbreiten und Kunden damit in den Laden locken.

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