8 Tipps: So bringen Online-Händler ihre Logistik zu Weihnachten auf Vordermann
Erfahrungswerte aus den vergangenen Jahren können 2022 nur bedingt genutzt werden, um die zu bewältigenden Volumina für das anstehende Weihnachtsgeschäft im Onlinehandel abzuschätzen. Online-Händler müssen sich also für die umsatzstärkste Zeit des Jahres maximal flexibel aufstellen.
In weniger als zwei Monaten ist Weihnachten. Nicht zuletzt bedingt durch die Corona-Krise, ist das Volumen an online Einkäufen in den letzten Jahren deutlich gestiegen und auch wenn Verbraucher sich dieses Jahr zurückhaltender zeigen wollen, werden Online-Shops ein nicht zu unterschätzendes Bestellvolumen bewältigen müssen. Das Problem für Onlinehändler: Erfahrungswerte aus den vergangenen Jahren können nur bedingt genutzt werden, um die zu bewältigenden Volumina für dieses Jahr abzuschätzen. Dem Onlinehandel bleibt also nichts anderes übrig, als sich für die umsatzstärkste Zeit des Jahres maximal flexibel aufzustellen - vor allem in Sachen Fulfillment und Logistik.
Oliver Lucas, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter der ecom consulting GmbH, hat acht Tipps parat, wie Onlinehändler sich auf alle Eventualitäten vorbereiten können.
1. Suchen Sie das Bottleneck, bevor es sich von selber zeigt
Auch wenn das Fulfillment aktuell gut läuft - Anbieter sollten wissen, wo es in Extremsituationen am schnellsten zu Engpässen kommt, um bei Bedarf mit einem entsprechenden Notfallplan strategisch-pragmatisch auf diese Situation reagieren zu können, statt hektisch und damit häufig auch kostenintensiv Löcher stopfen zu müssen. Analysieren Sie also schon vor dem großen Run, was den Warenfluss hemmt und wo sich Rückstaus in der Abwicklung bilden könnten (und werden).
2. Lassen Sie Ihre Fläche atmen
3. Machen Sie nicht alles selbst im E-Commerce
Viele Onlinehändler verantworten die Logistik im eigenen Unternehmen. Dafür gibt es gute Gründe, denn Logistik sollte eine Kernkompetenz erfolgreicher E-Commerce Anbieter sein. Dennoch muss man nicht alles selber machen. Eine einfache und verhältnismäßig kurzfristig realisierbare Option, um extreme Peaks abzufedern, ist, das Geschäft nicht ausschließlich in Eigenregie abzuwickeln, sondern teilweise an einen Fulfillment-Dienstleister auszulagern.
4. Verschaffen Sie sich Flexibilität beim Personal
Die einfachste Möglichkeit, auf saisonale Schwankungen im Bestellvolumen zu reagieren, ist die Kooperation mit Zeitarbeitsfirmen. Alternativ sind auch flexible Zeitarbeitskonten hilfreich. Eine hohe Flexibilität ist wichtig, dafür müssen in ausreichendem Umfang Springer ausgebildet werden. Dies wird jedoch oft vernachlässigt. Ideal ist es, wenn Mitarbeiter als flexible Einsatzkräfte auf mehreren Funktionen und in mehreren Tätigkeitsbereichen eingearbeitet werden, um im Ernstfall Zusatzflächen komplett eigenverantwortlich übernehmen oder selbst neue Mitarbeiter einlernen zu können.
5. Machen Sie Ihre IT fit
Systemseitig sollte der Onlinehandel sich frühzeitig mit der Anbindung zusätzlicher Lagerstandorte, weiterer Carrier und anderer Bypass-Prozesse auseinandersetzen. Denn das sind keine trivialen Aufgabenstellungen.
So kann es in Spitzenzeiten beispielsweise erfolgreich sein, bestimmte Sondermarketingaktionen mit Blockflächen parallel zu einem automatisierten Prozess mit Fördertechnik abzuwickeln. Das Management sollte sicherstellen, dass die eigene IT-Abteilung darauf eingerichtet ist und beispielsweise auch schnell Click & Collect-Prozesse realisieren kann, wenn dort die Kundennachfrage im stationären Handel steigt.
6. Verlagern Sie das Warenrisiko auf Dritte
7. Sichern Sie sich ausreichend Verpackungsmaterial und Distributionskapazitäten
Ein Onlinehändler kann sein E-Commerce-Lager bestmöglich auf alle Eventualitäten vorbereitet haben - wenn die Versandkartons ausgehen oder die Distributionskapazitäten seines Logistikdienstleisters erschöpft sind, kommen die Geschenke dennoch nicht pünktlich bei den Kunden an. Führen Sie daher entsprechende Verhandlungen mit dem Logistiker am besten schon im Sommer.