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Nachhaltige Website: So wird Ihr Internetauftritt grüner

Die Digitalisierung hat in unserem Alltag vieles erleichtert und umweltfreundlicher gemacht: Durch digitale Kommunikationswege lässt sich der Papierverbrauch senken, Arbeitswege mit dem Auto entfallen dank Homeoffice und Online-Meetings und durch digitale Aufzeichnungen von Produkt-Lebenswegen lassen sich etwa Ressourceneinsparungen bei Herstellung und Transport aufdecken.

Umweltbelastung durch das Internet

Was die meisten dabei nicht beachten: Jeder Klick, jede Datenübermittlung, jede Suchanfrage hat Folgen für die Umwelt. Denn: Die riesige Infrastruktur, die all dies im Hintergrund möglich macht, wie Server und Rechenzentren, verschlingt Unmengen an Energie, etwa weil die Stromversorgung dauerhaft aufrechterhalten und die Anlagen gesichert und gekühlt werden müssen.

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Wäre das Internet ein Land, würde es beim Stromverbrauch auf Platz 3 hinter den USA und China liegen. Mit CO2-Emissionen in Höhe von 800 Millionen Tonnen weltweit kommt es auf Platz 6 und macht damit 3,7 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen aus – mehr noch als der Flugverkehr!

Doch während sich inzwischen mehr und mehr Menschen bemühen, ihre CO2-Bilanz zu verbessern und auch viele Händler und Marken beispielsweise auf recycelte Materialen, energiesparende Ladenkonzepte und klimafreundliche Lieferketten setzen, wird ein nachhaltiger Umgang mit dem eigenen Online-Shop oder der Website kaum thematisiert.

Wie sieht eine nachhaltige Website aus?

Eine Website zu betreiben, kostet Energie. Generell gilt: Wenn weniger Daten auf der Seite genutzt werden, wird weniger Energie verbraucht.

Hier sind Tipps, wie Sie Ihre Website grüner gestalten können:

Nutzen Sie einen schlanken Code

Programmieren Sie Front- und Backend möglichst schlank. Verkleinerte Skripte und komprimierte Dateien und Downloads reduzieren den Datenaufwand, was die Website energieeffizienter macht. Unnötige Serveranfragen und erneute Datenübertragungen können Sie vermeiden, wenn Sie Caching-Zeiten festlegen, denn dann verbleiben die Daten und Inhalte für die festgelegte Dauer im Zwischenspeicher und stehen dem Nutzer weiterhin zur Verfügung.

Reduzieren Sie Daten

Hinterfragen Sie, welche Inhalte dem User tatsächlich einen Mehrwert bieten, denn Bilder, Videos und Animationen vergrößern die Datenmengen erheblich. Bilder sollten Sie generell komprimieren. Die Videoqualität könnten Sie mindern und nur auf Wunsch der Nutzer erhöhen. Videos sollten zudem nur nach einem Klick und nicht automatisch abgespielt werden. Neben Energieressourcen schont das auch die Nerven der User.

Die Inhalte sollten umfassend informieren, sodass User keine weiteren Seiten aufrufen müssen, um an die benötigten Informationen zu kommen, denn auch das würde wieder zusätzlichen Datenaufwand bedeuten.

Designen Sie die Website nachhaltig

Neben der User Experience, Usability und Ästhetik sollten Sie ökologische Aspekte Ihres Designs bedenken. Nutzen Sie ein Design, das möglichst zeitlos ist und mit nur wenig Aufwand angepasst werden kann. Denn: Auch durch ein Redesign entstehen CO2-Emissionen.

Zudem sollte das Design den Nutzer so gut führen, dass er zwischen Seiten nicht unnötig hin und her springen muss.

Suchen Sie sich einen grünen Host

Ein grüner Host nutzt Strom aus erneuerbaren Energien, was zwar nicht den Stromverbrauch reduziert, aber Ihre CO2-Emissionen.

Wo steht Ihre Website?

Mithilfe der folgenden Tools können Sie Ihre eigene Website einordnen:

  • Auf websitecarbon.com können Sie den CO2-Ausstoß Ihrer Website schätzen lassen. Dazu werden Datenmengen, die Energiequelle des Rechenzentrums und die monatlichen Besucher herangezogen. Die getesteten Websites weisen im Schnitt eine CO2-Emission von 1,76 g pro Seitenaufruf auf. Bei 10.000 Besuchern im Monat kommen Sie so auf 211 kg CO2 pro Jahr.
  • Auch ecograder.com analysiert, wie grün Ihre Website ist und zieht dafür Faktoren wie Ladegeschwindigkeit, mobile Optimierung, UX und Hosting heran. Als Ergebnis erhalten Sie einen Score zwischen 0 und 100.

Grüne Website: mehr als nachhaltig

Eine nachhaltige Website spart Energie und verbessert die CO2-Bilanz Ihres Unternehmens – das wiederum spart Kosten und schont zugleich die Umwelt. Ein weiteres Plus: Die Dateneinsparungen führen zu einer schnelleren Ladezeit. Das freut den Nutzer und zahlt zudem in die Suchmaschinenoptimierung ein, denn schnellere Websites werden von Google mit einem besseren Ranking belohnt.

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